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und den sie mit Spott abgewiesen hatte. Als sie sich sträubte, zog er sie herein, da ging das Band auf, welches die Taschen hielt und die Töpfe fielen heraus, daß die Suppe floß und die Brocken umher sprangen. Und wie das die Leute sahen, entstand ein allgemeines Gelächter und Spotten, und sie war so beschämt, daß sie sich lieber tausend Klafter unter die Erde gewünscht hätte. Sie sprang zur Thüre und wollte entfliehen, aber auf der Treppe holte sie ein Mann ein und brachte sie zurück und wie sie ihn ansah, war es der König Droßelbart selbst, der sprach: „fürchte dich nicht, ich und der Spielmann, der mit dir in dem elenden Häuschen gewohnt hat, sind eins, dir zur Liebe habe ich mich so verstellt und der Husar, der dir die Töpfe entzwei geritten hat, bin ich auch gewesen. Das alles ist geschehen, um deinen stolzen Sinn zu beugen und dich für deinen Hochmuth womit du mich verspottet hast, zu strafen. Nun aber ist’s vorüber und jetzt soll unser Hochzeitfest seyn.“ Da kamen die Kammerfrauen und thaten ihr die prächtigsten Kleider an, und ihr Vater kam und der ganze Hof und wünschten ihr Glück zu ihrer Vermählung mit dem König Droßelbart, und die rechte Freude fing jetzt erst an. Ich wollte, du und ich, wir wären auch dabei gewesen.


53.


Sneewittchen.


Es war einmal mitten im Winter und die Schneeflocken fielen wie Federn vom Himmel herab, da saß eine Königin an einem

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_262.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)