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haust und ihm den Leib zerschneidest.“ Da hörte Daumesdick die Stimme seines Vaters und rief: „lieber Vater, ich bin hier, ich stecke im Leibe des Wolfs!“ Sprach der Vater voll Freuden: „gottlob, unser liebstes Kind hat sich wieder gefunden,“ und hieß die Frau die Sense wegthun, damit es nicht beschädigt würde. Darnach holte er aus und schlug dem Wolf einen Schlag auf den Kopf, daß er todt niederstürzte, dann suchten sie Messer und Scheere, schnitten ihm den Leib auf, und zogen ihr liebes Kind wieder hervor. „Ach, sprach der Vater, was haben wir für Sorge um dich ausgestanden!“ „Ja, Vater, ich bin viel in der Welt herumgekommen, gottlob, daß ich wieder frische Luft schöpfe.“ „Wo bist du denn all gewesen?“ „Ach, Vater, ich war in einem Mauseloch, in einer Kuh Bauch und eines Wolfes Wanst, nun bleib ich bei euch.“ „Und wir verkaufen dich um alle Reichthümer der Welt nicht wieder.“ Da herzten und küßten sie ihren lieben Daumesdick, gaben ihm zu Essen und Trinken und ließen ihm neue Kleider machen, denn seine waren ihm auf der Reise verdorben.


38.


Von der Frau Füchsin.


I.

Es war einmal ein alter Fuchs mit neun Schwänzen, der wollte sehen, ob ihm seine Frau treu wäre, streckte sich unter die Bank, regte sich nicht und stellte sich mausetodt. Da ging die

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_198.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)