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es, was ihm im Walde begegnet war, aber bei jedem Worte, das es sprach, fielen ihm die Goldstücke aus dem Mund, so daß bald das ganze Haus reich wurde. Die Stiefschwester aber wurde neidisch darüber und lag der Mutter beständig an, daß sie es auch in den Wald schicken mögte, die wollte aber nicht und sprach: „nein, mein lieb Töchterchen, es ist zu kalt, du könntest mir verfrieren,“ weil es sie aber stets plagte und ihr keine Ruhe ließ, gab sie endlich ihren willen, nähte ihm aber vorher einen prächtigen Pelzrock, den es anziehen mußte, und gab ihm Butterbrot und Kuchen mit auf den Weg.

Das Mädchen ging in den Wald und gerade nach dem kleinen Häuschen. Die drei kleinen Haule-Männer guckten wieder, aber es grüßte sie nicht, ging ohne weiteres zur Stube hinein, setzte sich an den Ofen und fing an sein Butterbrot und seinen Kuchen zu essen. „Gieb uns doch davon,“ riefen die Kleinen, aber es antwortete: „das schickt mir selber nicht, wie sollt ich andern noch davon abgeben!“ Wie es nun fertig war mit dem Essen, sprachen sie: „da hast du einen Besen, kehr uns vor der Hinterthür rein.“ „Ei, kehrt euch selber, antwortete es, ich bin eure Magd nicht.“ Wie es sah, daß sie ihm nichts schenken wollten, ging es zur Thüre hinaus. Da sprachen die kleinen Männer untereinander: „was sollen wir ihm schenken, weil es so unartig ist und ein böses neidisches Herz hat, das niemand etwas gönnt!“ Der erste sprach: „ich schenk ihm, daß es jeden Tag häßlicher wird.“ Der zweite sprach: „ich schenk ihm, daß ihm bei jedem Wort, daß es spricht eine Kröte aus dem Mund

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_073.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)