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dem Bösesten, bei dem für ihn Ungünstigsten anfangen. „Ich dachte, du wärest im Ausschank“, sagte er. Frieda sah ihn erstaunt an und fuhr ihm dann sanft mit der einen Hand, die sie frei hatte, über Stirn und Wange. Es war, als habe sie sein Aussehen vergessen und wollte es sich so wieder ins Bewußtsein zurückrufen, auch ihre Augen hatten den verschleierten Ausdruck des mühsam Sich-Erinnerns. „Ich bin für den Ausschank wieder aufgenommen“, sagte sie dann langsam, als sei es unwichtig, was sie sage, aber unter den Worten führe sie noch ein Gespräch mit K. und dies sei das wichtigere, - „diese Arbeit taugt nicht für mich, die kann auch eine jede andere besorgen; jede, die aufbetten und ein freundliches Gesicht machen kann und die Belästigung durch die Gäste nicht scheut, sondern sie sogar noch hervorruft, eine jede solche kann Stubenmädchen sein. Aber im Ausschank, da ist es etwas anderes. Ich bin auch gleich wieder für den Ausschank aufgenommen worden, trotzdem ich ihn damals nicht sehr ehrenvoll verlassen habe, freilich hatte ich jetzt Protektion. Aber der Wirt war glücklich, daß ich Protektion hatte und es ihm deshalb leicht möglich

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 471. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_471.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)