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sich gehandelt hatte, nur der Bote war, die Hand voll Papierfetzen, in den Herrenhof zurückgekommen. Frieda hatte ihn ausgehen und dann wiederkommen gesehen, ein paar Worte mit ihm gesprochen und das, was sie erfahren hatte, gleich verbreitet. Aber wieder gar nicht aus Feindseligkeit gegen uns, sondern einfach aus Pflicht, wie es im gleichen Falle die Pflicht jedes anderen gewesen wäre. Und nun wäre den Leuten, wie ich schon sagte, eine glückliche Lösung des Ganzen am willkommensten gewesen. Wenn wir plötzlich einmal gekommen wären mit der Nachricht, daß alles schon in Ordnung sei, daß es z. B. nur ein inzwischen völlig aufgeklärtes Mißverständnis gewesen sei, oder daß es zwar ein Vergehen gewesen sei, aber es sei schon durch die Tat gutgemacht oder - selbst das hätte den Leuten genügt - daß es uns durch unsere Verbindungen im Schloß gelungen sei, die Sache niederzuschlagen, - man hätte uns ganz gewiß wieder mit offenen Armen aufgenommen, Küsse, Umarmungen, Feste hätte es gegeben, ich habe Derartiges bei anderen einige Male erlebt. Aber nicht einmal eine solche Nachricht wäre nötig

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_400.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)