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du die Möglichkeit irgendeiner Hilfe? Doch wohl nicht von mir, dem Landvermesser, den z. B. noch vor einer Woche Lasemann und Brunswick mit Gewalt aus ihrem Haus gedrängt haben, sondern du erhoffst das von dem Mann, der schon irgendwelche Machtmittel hat. Diese Machtmittel aber verdanke ich Frieda, Frieda, die so bescheiden ist, daß, wenn du sie nach etwas Derartigem zu fragen versuchen wirst, sie gewiß nicht das geringste davon wird wissen wollen. Und doch scheint es nach dem allen, daß Frieda in ihrer Unschuld mehr getan hat als Amalia in allem ihrem Hochmut, denn sieh, ich habe den Eindruck, daß du Hilfe für Amalia suchst. Und von wem? Doch eigentlich von keinem andern als von Frieda?“ „Habe ich wirklich so häßlich von Frieda gesprochen?“ fragte Olga, „ich wollte es gewiß nicht und glaube es auch nicht getan zu haben, aber möglich ist es, unsere Lage ist derart, daß wir mit aller Welt zerfallen sind, und fangen wir zu klagen an, reißt es uns fort, wir wissen nicht, wohin. Du hast auch recht, es ist ein großer Unterschied jetzt zwischen uns und Frieda und es ist gut, ihn einmal zu betonen. Vor drei Jahren waren

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 383. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_383.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)