Seite:De Kafka Schloß 310.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

beginnst mit ihm um seine Mutter zu kämpfen, so wie wenn du um deine Lebensluft kämpfen würdest.“ „Du hast mein Gespräch mit Hans richtig aufgefaßt,“ sagte K., „so war es wirklich. Ist aber denn dein ganzes früheres Leben für dich so versunken (bis auf die Wirtin natürlich, die sich nicht mit hinabstoßen läßt), daß du nicht mehr weißt, wie um das Vorwärtskommen gekämpft werden muß, besonders wenn man von tief unten her kommt? Wie alles benutzt werden muß, was irgendwie Hoffnung gibt? Und diese Frau kommt vom Schloß, sie selbst hat es mir gesagt, als ich mich am ersten Tag zu Lasemann verirrte. Was lag näher, als sie um Rat oder sogar um Hilfe zu bitten; kennt die Wirtin ganz genau nur alle Hindernisse, die von Klamm abhalten, dann kennt diese Frau wahrscheinlich den Weg, sie ist ihn ja selbst herabgekommen.“ „Den Weg zu Klamm?“ fragte Frieda. „Zu Klamm, gewiß, wohin denn sonst“, sagte K. Dann sprang er auf: „Nun aber ist es höchste Zeit, das Gabelfrühstück zu holen.“ Dringend, weit über den Anlaß hinaus bat ihn Frieda zu bleiben, so wie wenn erst sein Bleiben alles Tröstliche, was er ihr gesagt hatte, bestätigen

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_310.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)