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aus dir entgegen. Und Barnabas? Gewiß, ich erwarte ihn. Er ist der Bote Klamms, nicht ich habe ihn dazu gemacht.“ „Wieder Barnabas,“ rief Frieda, „ich kann nicht glauben, daß er ein guter Bote ist.“ „Du hast vielleicht recht," sagte K., „aber es ist der einzige Bote, der mir geschickt wird.“ „Desto schlimmer,“ sagte Frieda, „desto mehr solltest du dich vor ihm hüten.“ „Er hat mir leider bisher keinen Anlaß hierzu gegeben“, sagte K. lächelnd. „Er kommt selten, und was er bringt, ist belanglos; nur daß es geradewegs von Klamm herrührt, macht es wertvoll.“ „Aber sieh nur,“ sagte Frieda, „es ist ja nicht einmal mehr Klamm dein Ziel, vielleicht beunruhigt mich das am meisten, daß du dich immer über mich hinweg zu Klamm drängtest, war schlimm, daß du jetzt von Klamm abzukommen scheinst, ist viel schlimmer, es ist etwas, was nicht einmal die Wirtin vorhersah. Nach der Wirtin endete mein Glück, fragwürdiges und doch sehr wirkliches Glück, mit dem Tage, an dem du endgültig einsahst, daß deine Hoffnung auf Klamm vergeblich war. Nun aber wartest du nicht einmal mehr auf diesen Tag, plötzlich kommt ein kleiner Junge herein und du

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_309.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)