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wenn ich alles verloren hätte, ich habe dann das Gefühl, als sei ich eben erst ins Dorf gekommen, aber nicht hoffnungsvoll, wie ich damals in Wirklichkeit war, sondern im Bewußtsein, daß mich nur Enttäuschungen erwarten, und daß ich eine nach der anderen werde durchkosten müssen, bis zum letzten Bodensatz. Doch ist das nur manchmal,“ fügte K. lächelnd hinzu, als er sah, wie Frieda unter seinen Worten zusammensank, „und beweist doch im Grunde etwas Gutes, nämlich was du mir bedeutest. Und wenn du mich jetzt aufforderst, zwischen dir und den Gehilfen zu wählen, so haben damit die Gehilfen schon verloren. Was für ein Gedanke, zwischen dir und den Gehilfen zu wählen. Nun will ich sie aber endgültig los sein, in Worten und Gedanken. Wer weiß übrigens, ob die Schwäche, die uns beide überkommen hat, nicht daher stammt, daß wir noch immer nicht gefrühstückt haben.“ „Möglich“, sagte Frieda müde lächelnd, und ging an die Arbeit. Auch K. ergriff wieder den Besen.

Nach einem Weilchen klopfte es leise. „Barnabas!“ schrie K., warf den Besen hin und war mit einigen Sätzen bei der Tür. Über den Namen mehr

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_274.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)