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auf verzweifelte Gedanken.“ „Klamm sollte mir fehlen?“ sagte Frieda, „von Klamm ist hier ja Überfülle, zu viel Klamm; um ihm zu entgehen, will ich fort. Nicht Klamm, sondern du fehlst mir. Deinetwegen will ich fort; weil ich mich an dir nicht sättigen kann, hier wo alle an mir reißen. Würde mir doch lieber die hübsche Larve abgerissen, würde doch lieber mein Körper elend, daß ich in Frieden bei dir leben könnte.“ K. hörte daraus nur eines. „Klamm ist noch immer in Verbindung mit dir?“ fragte er gleich, „er ruft dich?“ „Von Klamm weiß ich nichts,“ sagte Frieda, „ich rede jetzt von anderen, z. B. von den Gehilfen.“ „Ah, die Gehilfen,“ sagte K. überrascht, „sie verfolgen dich?“ „Hast du es denn nicht bemerkt?“ fragte Frieda. „Nein,“ sagte K., und suchte sich vergeblich an Einzelheiten zu erinnern, „zudringliche und lüsterne Jungen sind es wohl, aber daß sie sich an dich herangewagt hätten, habe ich nicht bemerkt.“ „Nicht,“ sagte Frieda, „du hast nicht bemerkt, wie sie aus unserm Zimmer im Brückenhof nicht fortzubringen waren, wie sie unsere Beziehungen eifersüchtig überwachten, wie sich einer letzthin auf meinen Platz auf den Strohsack

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_267.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)