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wenig beruhigte sich hier K., als ihm einfiel, daß ja Klamm wahrscheinlich die ganze Zeit über nicht im Schloß, sondern im Herrenhof gewesen war, aber Barnabas reizte ihn wieder, als er K.s erste Nachricht, zum Beweis, daß er sie gut behalten hatte, aufzusagen begann. „Genug, ich will nichts wissen“, sagte K. „Sei mir nicht böse, Herr", sagte Barnabas, und wie wenn er unbewußt K. strafen wollte, entzog er ihm seinen Blick und senkte die Augen, aber es war wohl Bestürzung wegen K.s Schreien. „Ich bin dir nicht böse“, sagte K. und seine Unruhe wandte sich nun gegen ihn selbst. „Dir nicht, aber es ist sehr schlimm für mich, nur einen solchen Boten zu haben, für die wichtigen Dinge.“ „Sieh,“ sagte Barnabas und es schien, als sage er, um seine Botenehre zu verteidigen, mehr als er dürfte, „Klamm wartet doch nicht auf die Nachrichten, er ist sogar ärgerlich, wenn ich komme, ‚wieder neue Nachrichten‘, sagte er einmal und meistens steht er auf, wenn er mich von der Ferne kommen sieht, geht ins Nebenzimmer und empfängt mich nicht. Es ist auch nicht bestimmt, daß ich gleich mit jeder Botschaft kommen soll, wäre es bestimmt,

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_234.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)