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ebensowenig wie die Sterne oben gegen den Sturmwind hier unten. „Sieh, was mir der Herr schreibt“, sagte K. und hielt ihm den Brief vors Gesicht. „Der Herr ist falsch unterrichtet. Ich mache doch keine Vermesserarbeit, und was die Gehilfen wert sind, siehst du selbst. Und die Arbeit, die ich nicht mache, kann ich freilich auch nicht unterbrechen, nicht einmal die Erbitterung des Herrn kann ich erregen, wie sollte ich seine Anerkennung verdienen! Und getrost kann ich niemals sein.“ „Ich werde es ausrichten“, sagte Barnabas, der die ganze Zeit über am Brief vorbeigesehen hatte, den er allerdings auch gar nicht hätte lesen können, denn er hatte ihn dicht vor dem Gesicht. „Ach,“ sagte K., „du versprichst mir, daß du es ausrichten wirst, aber kann ich dir denn wirklich glauben? So sehr brauche ich einen vertrauenswürdigen Boten, jetzt mehr als jemals.“ K. biß in die Lippe vor Ungeduld. „Herr,“ sagte Barnabas mit einer weichen Neigung des Halses - fast hätte K. sich wieder von ihr verführen lassen, Barnabas zu glauben - „ich werde es gewiß ausrichten, auch was du mir letzthin aufgetragen hast, werde ich gewiß ausrichten.“ „Wie!“ rief K.,

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_232.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)