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an das Zimmer und die Leute hier gewöhnen mußte und es mit Widerwillen tat, sagte K., nicht um sich etwas bestätigen zu lassen, was er wußte, sondern um einem Angriff zuvorzukommen, den er fast fürchtete, so verletzlich war es jetzt: „Ist also Klamm schon fortgefahren?“ Die Wirtin ging stumm an ihm vorüber, aber der Herr sagte von seinem Tischchen her; „Ja, gewiß. Da Sie Ihren Wachtposten aufgegeben hatten, konnte ja Klamm fahren. Aber wunderbar ist es, wie empfindlich der Herr ist. Bemerkten Sie, Frau Wirtin, wie unruhig Klamm ringsumher sah?“ Die Wirtin schien das nicht bemerkt zu haben, aber der Herr fuhr fort: „Nun, glücklicherweise war ja nichts mehr zu sehen, der Kutscher hatte auch die Fußspuren im Schnee glattgekehrt.“ „Die Frau Wirtin hat nichts bemerkt,“ sagte K., aber er sagte es nicht aus irgendeiner Hoffnung, sondern nur gereizt durch des Herrn Behauptung, die so abschließend und inappellabel hatte klingen wollen. „Vielleicht war ich gerade nicht beim Schlüsselloch“, sagte die Wirtin zunächst, um den Herrn in Schutz zu nehmen, dann aber wollte sie auch Klamm sein Recht geben und fügte hinzu: „Allerdings,

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_211.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)