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fand, und wollte nun schreiben. Die Wirtin von ihrer Höhe überblickte still mit ein wenig aufgestülpten Lippen wie ausruhend den Herrn und die Papiere, so, als habe sie schon alles Nötige gesagt und es sei gut aufgenommen worden. „Der Herr Landvermesser endlich", sagte der Herr bei K.s Eintritt mit kurzem Aufschauen, dann vertiefte er sich wieder in seine Papiere. Auch die Wirtin streifte K. nur mit einem gleichgültigen, gar nicht überraschten Blick. Pepi aber schien K. überhaupt erst zu bemerken, als er zum Ausschankpult trat und einen Kognak bestellte.

K. lehnte dort, drückte die Hand an die Augen und kümmerte sich um nichts. Dann nippte er von dem Kognak und schob ihn zurück, weil er ungenießbar sei. „Alle Herren trinken ihn", sagte Pepi kurz, goß den Rest aus, wusch das Gläschen und stellte es ins Regal. „Die Herren haben auch besseren", sagte K. „Möglich," sagte Pepi, „ich aber nicht", damit hatte sie K. erledigt und war wieder dem Herrn zu Diensten, der aber nichts benötigte und hinter dem sie nur im Bogen immerfort auf und ab ging, mit respektvollen Versuchen, über seine Schultern hinweg einen Bück auf die

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_209.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)