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Oben traf K. den Lehrer. Das Zimmer war erfreulicherweise kaum wiederzuerkennen, so fleißig war Frieda gewesen. Es war gut gelüftet worden, der Ofen reichlich geheizt, der Fußboden gewaschen, das Bett geordnet, die Sachen der Mägde, dieser hassenswerte Unrat, einschließlich ihrer Bilder waren verschwunden, der Tisch, der einem früher, wohin man sich auch wendete, mit seiner schmutzig überkrusteten Platte förmlich nachgestarrt hatte, war mit einer weißen gestrickten Decke überzogen. Nun konnte man schon Gäste empfangen. Daß K.s kleiner Wäschevorrat, den Frieda offenbar früh gewaschen hatte, beim Ofen zum Trocknen aufgehängt war, störte wenig. Der Lehrer und Frieda waren bei Tisch gesessen, sie erhoben sich bei K.s Eintritt. Frieda begrüßte K. mit einem Kuß, der Lehrer verbeugte sich ein wenig. K., zerstreut und noch in der Unruhe des Gespräches mit der

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_171.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)