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allerdings niemals altern, denn bei seiner Arbeit - Pfeifenrauchen, den Gästen zuhören, dann die Pfeife ausklopfen und manchmal ein Bier holen - bei dieser Arbeit altert man nicht.“

„Ihre Leistungen sind bewundernswert,“ sagte K., „daran ist kein Zweifel, aber wir sprachen von den Zeiten vor Ihrer Heirat und damals wäre es doch merkwürdig gewesen, wenn Hansens Familie unter Geldopfern oder zumindest mit Übernahme eines so großen Risikos, wie es die Hingabe des Wirtshauses war, zur Heirat gedrängt und hiebei keine andere Hoffnung gehabt hätte als Ihre Arbeitskraft, die man ja noch gar nicht kannte, und Hansens Arbeitskraft, deren Nichtvorhandensein man doch schon erfahren haben mußte.“

„Nun ja,“ sagte die Wirtin müde, „ich weiß ja, worauf Sie zielen und wie fehl Sie dabei gehen. Von Klamm war in allen diesen Dingen keine Spur. Warum hätte er für mich sorgen sollen oder richtiger: wie hätte er überhaupt für mich sorgen können? Er wußte ja nichts mehr von mir. Daß er mich nicht mehr hatte rufen lassen, war ein Zeichen, daß er mich vergessen hatte. Wenn er

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_160.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)