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Gesichtes mitleiderregend. „Wie hätte ich kommen sollen?“ sagte K. sanft. „Sie haben mich doch nicht rufen lassen.“ „Sie hätten mich nicht so lange warten lassen sollen“, sagte die Wirtin mit dem Eigensinn des Kranken. „Setzen Sie sich,“ sagte sie und zeigte auf den Bettrand, „ihr andern geht aber fort.“ Außer den Gehilfen hatten sich inzwischen auch die Mägde eingedrängt. „Ich will auch fortgehen, Gardana“, sagte der Wirt. K. hörte zum erstenmal den Namen der Frau. „Natürlich“, sagte sie langsam, und als sei sie mit anderen Gedanken beschäftigt, fügte sie zerstreut hinzu: „Warum solltest denn gerade du bleiben?“ Aber als sich alle in die Küche zurückgezogen hatten, auch die Gehilfen folgten diesmal gleich, allerdings waren sie hinter einer Magd her, war Gardana doch aufmerksam genug, um zu erkennen, daß man aus der Küche alles hören konnte, was hier gesprochen wurde, denn der Verschlag hatte keine Tür, und so befahl sie allen, auch die Küche zu verlassen. Es geschah sofort.

„Bitte,“ sagte dann Gardana, „Herr Landvermesser, gleich vorn im Schrank hängt ein Umhängetuch, reichen Sie es mir, ich will mich damit

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag.: , 1926, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_148.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)