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Klamms Geliebte war - ich sehe keinen Grund, von diesem Wort abzugehen - können mir gewiß leicht die Gelegenheit verschaffen, mit Klamm zu sprechen; ist es auf keine andere Weise möglich, dann eben im Herrenhof, vielleicht ist er auch heute noch dort.“

„Es ist unmöglich,“ sagte die Wirtin, „und ich sehe, daß Ihnen die Fähigkeit fehlt, es zu begreifen. Aber sagen Sie doch, worüber wollen Sie denn mit Klamm sprechen?“

„Über Frieda natürlich“, sagte K.

„Über Frieda?“ fragte die Wirtin verständnislos und wandte sich an Frieda, „hörst du, Frieda, über dich will er, er, mit Klamm, mit Klamm sprechen.“

„Ach,“ sagte K., „Sie sind, Frau Wirtin, eine so kluge, achtungeinflößende Frau und doch erschreckt Sie jede Kleinigkeit. Nun also, ich will über Frieda mit ihm sprechen, das ist doch nicht so sehr ungeheuerlich als vielmehr selbstverständlich. Und Sie irren gewiß auch, wenn Sie glauben, daß Frieda von dem Augenblick an, wo ich auftrat, für Klamm bedeutungslos geworden ist. Sie unterschätzen ihn, wenn Sie das

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_096.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)