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von den sie umringenden Freunden los. Da sagte Frieda leise, drohend K. anblickend: „Wann kann ich mit Ihnen sprechen?“ „Kann ich hier übernachten?“ fragte K. „Ja“, sagte Frieda. „Kann ich gleich hierbleiben?“ „Gehn Sie mit Olga fort, damit ich die Leute hier wegschaffen kann. In einem Weilchen können Sie dann kommen.“ „Gut“, sagte K. und wartete ungeduldig auf Olga. Aber die Bauern ließen sie nicht, sie hatten einen Tanz erfunden, dessen Mittelpunkt Olga war, im Reigen tanzten sie herum und immer bei einem gemeinsamen Schrei trat einer zu Olga, faßte sie mit einer Hand fest um die Hüften und wirbelte sie einige Male herum, der Reigen wurde immer schneller, die Schreie hungrig, röchelnd, wurden allmählich fast ein einziger. Olga, die früher den Kreis hatte lachend durchbrechen wollen, taumelte nur noch mit aufgelöstem Haar von einem zum andern. „Solche Leute schickt man mir her“, sagte Frieda und biß im Zorn an ihren dünnen Lippen. „Wer ist es?“ fragte K. „Klamms Dienerschaft,“ sagte Frieda. „immer wieder bringt er dieses Volk mit, dessen Gegenwart mich zerrüttet. Ich weiß kaum, was ich heute mit Ihnen, Herr Landvermesser,

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_074.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)