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hier entstehn könnte und bürgen Ihnen dafür, daß ich imstande bin, für eine kleine Gefälligkeit vollwertig zu danken.“ „Ich weiß,“ sagte der Wirt und wiederholte nochmals, „das weiß ich.“ Nun hätte K. sein Verlangen nachdrücklicher stellen können, aber gerade diese Antwort des Wirtes zerstreute ihn, deshalb fragte er nur: „Übernachten heute viele Herren vom Schloß hier?“ „In dieser Hinsicht ist es heute vorteilhaft,“ sagte der Wirt gewissermaßen lockend, „es ist nur ein Herr hiergeblieben.“ Noch immer konnte K. nicht drängen, hoffte nun auch schon, fast aufgenommen zu sein, so fragte er nur noch nach dem Namen des Herrn. „Klamm“, sagte der Wirt nebenbei, während er sich nach seiner Frau umdrehte, welche in sonderbar abgenützten, veralteten, mit Rüschen und Falten überladenen, aber feinen städtischen Kleidern herangerauscht kam. Sie wollte den Wirt holen, der Herr Vorstand habe irgendeinen Wunsch. Ehe der Wirt aber ging, wandte er sich noch an K., als habe nicht mehr er selbst, sondern K. wegen des Übernachtens zu entscheiden. K. konnte aber nichts sagen, besonders der Umstand, daß gerade sein Vorgesetzter

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_065.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)