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schon im Bereiche des Schlosses?“ „Im Bereich des Schlosses?“ wiederholte Barnabas, als verstehe er K. nicht. „Barnabas,“ sagte K., „du wolltest doch aus dem Wirtshaus ins Schloß gehn.“ „Nein,“ sagte Barnabas, „ich wollte nach Hause gehn, ich gehe erst früh ins Schloß, ich schlafe niemals dort.“ „So,“ sagte K., „du wolltest nicht ins Schloß gehn, nur hierher.“ - Matter schien ihm sein Lächeln, unscheinbarer er selbst. - „Warum hast du mir das nicht gesagt?“ „Du hast mich nicht gefragt, Herr,“ sagte Barnabas, „du wolltest mir nur noch einen Auftrag geben, aber weder in der Wirtsstube, noch in deinem Zimmer, da dachte ich, du könntest mir den Auftrag ungestört hier bei meinen Eltern geben. Sie werden sich alle gleich entfernen, wenn du es befiehlst - auch könntest du, wenn es dir bei uns besser gefällt, hier übernachten. Habe ich nicht recht getan?“ K. konnte nicht antworten. Ein Mißverständnis war es also gewesen, ein gemeines, niedriges Mißverständnis, und K. hatte sich ihm ganz hingegeben. Hatte sich bezaubern lassen von des Barnabas enger, seidenglänzender Jacke, die dieser jetzt aufknöpfte und unter der

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_058.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)