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„Wo sind wir?“ sagte K. leise, mehr sich als ihm. „Zu Hause“, sagte Barnabas ebenso. „Zu Hause?“ „Jetzt aber gib acht, Herr, daß du nicht ausgleitest. Der Weg geht abwärts.“ „Abwärts?“ „Es sind nur ein paar Schritte“, fügte er hinzu und schon klopfte er an eine Tür.

Ein Mädchen öffnete, sie standen an der Schwelle einer großen Stube fast im Finstern, denn nur über einem Tisch links im Hintergrunde hing eine winzige Öllampe. „Wer kommt mit dir, Barnabas?“ fragte das Mädchen. „Der Landvermesser“, sagte er. „Der Landvermesser“, wiederholte das Mädchen lauter zum Tisch hin. Daraufhin erhoben sich dort zwei alte Leute, Mann und Frau, und noch ein Mädchen. Man begrüßte K. Barnabas stellte ihm alle vor, es waren seine Eltern und seine Schwestern Olga und Amalia. K. sah sie kaum an, man nahm ihm den nassen Rock ab, um ihn beim Ofen zu trocknen. K. ließ es geschehen.

Also nicht sie waren zu Hause, nur Barnabas war zu Hause. Aber warum waren sie hier? K. nahm Barnabas zur Seite und fragte: „Warum bist du nach Hause gegangen? Oder wohnt ihr

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_057.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)