Seite:De Kafka Schloß 028.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gehört zum Schloß. Wohin wollt Ihr denn fahren?“ „Ins Schloß“, sagte K. schnell. „Dann fahre ich nicht“, sagte der Mann sofort. „Ich gehöre doch zum Schloß“, sagte K., des Mannes eigene Worte wiederholend. „Mag sein“, sagte der Mann abweisend. „Dann fahrt mich also zum Wirtshaus“, sagte K. „Gut,“ sagte der Mann, „ich komme gleich mit dem Schlitten.“ Das Ganze machte nicht den Eindruck besonderer Freundlichkeit, sondern eher den einer Art sehr eigensüchtigen, ängstlichen, fast pedantischen Bestrebens, K. von dem Platz vor dem Hause wegzuschaffen.

Das Hoftor öffnete sich und ein kleiner Schlitten für leichte Lasten, ganz flach, ohne irgendwelchen Sitz, von einem schwachen Pferdchen gezogen, kam hervor, dahinter der Mann, gebückt, schwach, hinkend, mit magerem, rotem, verschnupftem Gesicht, das besonders klein erschien durch einen fest um den Kopf gewickelten Wollschal. Der Mann war sichtlich krank, und nur um K. wegbefördern zu können, war er doch hervorgekommen. K. erwähnte etwas Derartiges, aber der Mann winkte ab. Nur daß er der Fuhrmann Gerstäcker war, erfuhr K. und daß er diesen

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_028.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)