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sagte der Advokat. „Bleib!“ Man hätte glauben können, der Advokat habe nicht Blocks Wunsch erfüllt, sondern ihm etwa mit Prügeln gedroht, denn jetzt fing Block wirklich zu zittern an. „Ich war gestern,“ sagte der Advokat, „beim dritten Richter, meinem Freund, und habe allmählich das Gespräch auf dich gelenkt. Willst du wissen, was er sagte?“ „O bitte,“ sagte Block. Da der Advokat nicht gleich antwortete, wiederholte Block nochmals die Bitte und neigte sich, als wolle er niederknien. Da fuhr ihn aber K. an: „Was tust du?“ rief er. Da ihn Leni an dem Ausruf hatte hindern wollen, faßte er auch ihre zweite Hand. Es war nicht der Druck der Liebe, mit dem er sie festhielt, sie seufzte auch öfters und suchte ihm die Hände zu entwinden. Für K.s Ausruf aber wurde Block gestraft, denn der Advokat fragte ihn: „Wer ist denn dein Advokat?“ „Ihr seid es,“ sagte Block. „Und außer mir?“ fragte der Advokat. „Niemand außer Euch,“ sagte Block. „Dann folge auch niemandem sonst,“ sagte der Advokat. Block erkannte das vollständig an, er maß K. mit bösen Blicken und schüttelte heftig gegen ihn den Kopf. Hätte man dieses Benehmen in Worte übersetzt,

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Franz Kafka: Der Prozess. Berlin: Verlag die Schmiede, 1925, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Proze%C3%9F_335.jpg&oldid=- (Version vom 8.4.2018)