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mit ihm zu besprechen haben.“ „Welchen Sinn?“ rief K., mehr bestürzt als geärgert. „Wer sind Sie denn? Sie wollen einen Sinn und führen das Sinnloseste auf, was es gibt. Ist es nicht zum Steinerweichen? Die Herren haben mich zuerst überfallen und jetzt sitzen oder stehn sie hier herum und lassen mich vor Ihnen die hohe Schule reiten. Welchen Sinn es hätte, an einen Staatsanwalt zu telephonieren, wenn ich angeblich verhaftet bin? Gut, ich werde nicht telephonieren.“ „Aber doch,“ sagte der Aufseher und streckte die Hand zum Vorzimmer aus, wo das Telephon war, „bitte telephonieren Sie doch.“ „Nein, ich will nicht mehr,“ sagte K. und ging zum Fenster. Drüben war noch die Gesellschaft beim Fenster und schien nur jetzt dadurch, daß K. ans Fenster herangetreten war, in der Ruhe des Zuschauens ein wenig gestört. Die Alten wollten sich erheben, aber der Mann hinter ihnen beruhigte sie. „Dort sind auch solche Zuschauer,“ rief K. ganz laut dem Aufseher zu und zeigte mit dem Zeigefinger hinaus. „Weg von dort,“ rief er dann hinüber. Die drei wichen auch sofort ein paar Schritte zurück, die beiden Alten sogar noch hinter den Mann, der

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Franz Kafka: Der Prozess. Berlin: Verlag die Schmiede, 1925, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Proze%C3%9F_022.jpg&oldid=- (Version vom 8.4.2018)