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bedurfte, und anderseits die goldne Medaille für meine Kinder ein ehrenvolles Andenken von ihrem anderorts so sehr mißkannten und auf die niedrigste Weise behandelten Vaters bleibt. Diese Freude, die so wohlthätig auf mich wirkte, wurde aber nach wenigen Tagen wieder höchst empfindlich dadurch getrübt, daß ich in dem Regierungsblatt ersah, – das von dem Kriminalsenat in Ellwangen gegen mich erkannte Straferkenntniß seye in der Rekurs-Instanz fast gänzlich bestätigt worden.

Da mir die Aerzte einstimmig erklärt haben, daß ich auf Wiedergenesung um so weniger rechnen dürfe, als ausser meinem Brustkrampf und meiner Unterleibskrankheit an dem Daseyn der Herzwassersucht nicht zu zweiflen seye; so habe ich am nahen Ziele meines Daseyns die wenige Stunden, die ich aus dem Bette zu seyn vermag, dazu benützt, um diese meine Lebens- und Leidensgeschichte, so gut als es mir in einem solchen Zustande möglich war, in der Absicht niederzuschreiben, damit meine Mitmenschen dadurch in Stande gesetzt werden, richtig beurtheilen zu können; ob ich nicht ein besseres Loos, und schon wegen meinem steten Krankseyn eine schonendere Behandlung verdient hätte?

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Dangelmaier: Biographie des Dr. Jakob Dangelmeier’s. Aus: Über die Gesundbrunnen und Heilbäder Württembergs. Vierter Theil. Gmünd 1823, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gesundbrunnen_Heilb%C3%A4der_W%C3%BCrttembergs_065.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)