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palatium Rheni intellexisse Marcellinum voluit, quia ultra Rhenum tunc temporis omnia erant Romanorum et citra Burgundiis ascribebantur. Facile assentior, nisi quod temporis ratio me dubium agit. Marcellinus temporibus Valentiniani et Iuliani vixit, quorum temporibus bene huius loci vestigium fuisse persuasum habeo. Videat alius, an hunc aut alium locum voluerit Marcellinus his verbis significare] eine deutliche Anspielung auf die Ansichten, die Rhenanus Res. Germ. 52 und 123 ausspricht. Dann aber konnte Irenikus davon 1517 oder noch früher nur aus persönlicher Mitteilung des Rhenanus Kenntnis haben und die Bemerkung, die er II, 40 über Rhenanus macht [eum aiunt maximum quoddam moliri], gewinnt einen tieferen Sinn.

56) Für die persönlichen Beziehungen s. Exegesis I, 31 (Nachrichten von Kaufleuten relatu Bilibaldi Pyrckaimeri), II, 20: Vidi ipse vascula maximo auro nobiliora Nurembergae penes Bilibaldum Pyrkaimerum patricium, Caesareae maiestatis consiliarium . . . Interessant ist, daß er auch die ungedruckte Pirckheimersche Übersetzung des Horapollon (s. dazu Giehlow in d. Mitteil. d. Gesellschaft f. vervielfältigende Kunst 1903, S. 70) kennt, denn darauf bezieht sich II, 40: tantum etiam laboris in Gly. illo de literis aegyptiacis consumpsit. Erwähnt wird diese Übersetzung allerdings schon in der Dedikation Johann Werners an Pirckheimer, mit der er seine Ptolemäusausgabe von 1514 begleitete.

57) II, 109 erwähnt er zwei Bücher über Markgraf Philipp von Baden, die er vollendet hat und nächstens veröffentlichen will. XI s. v. Alsatia nennt er die Odilia. Von beiden ist nichts bekannt geworden.

58) Melanchthon an Althamer (s. o. Abschn. V Anm. 191): Nam et Franciscum Irenicum saepe poenituit non audisse meo consilio. Die Warnung kann allerdings auch noch 1518 während des Druckes der Exegesis in Hagenau erfolgt sein (s. u.). Über den Tübinger Aufenthalt des Melanchthon und die Neckargenossen sind wir leider ganz dürftig unterrichtet, s. Ellinger, Melanchthon 62 ff.

59) Exegesis II, 39: Dulcissima tua conversatio, qua mecum Hagenoae usus eras.

60) Chr. Scheurls Briefbuch edd. Soden und Knaake II, 21. An Erasmus Stella 1517 sept. 27, ebenso an Trutvetter und an Spalatin am 30. Daselbst im wesentlichen gleichlautend die Inhaltsangabe der uns nicht erhaltenen ersten Bearbeitung der Exegesis.

61) Der Druckfehler in den Scheurlbriefen humilitate für humiditate ist zu verbessern.

62) Scheurl an Spalatin 1517 nov. 3 (l. c. 35): Germanorum commentarii, quos tantopere desideras, mea opinione prelum subiere, te quoque adituri.

63) Quelle hierfür und für das folgende ist der Brief Pirckheimers an Irenikus, der in den Opp. Pirckheimeri ed. Goldast p. 313 steht. Hier aber ist er an Rhenanus gerichtet und Horawitz und Hartfelder haben ihn denn auch im Briefwechsel des Beatus Rhenanus ebenso abgedruckt und zu 1530 zu datieren versucht, trotzdem nicht die geringste Beziehung des Inhalts auf die Res Germanicae des Rhenanus möglich ist. Eine Diskussion ist nicht nötig, da sich Irenikus an zahlreichen Stellen der Exegesis deutlich auf diesen Brief bezieht (s. I, 34, IV, 28, VI, 30, VII, 20, XI s. v. Austria, XII s. v. Vuestria). Damit wird nun die Bemerkung III, 117: is opem suam et bonam partem Germaniae nostrae attulit, ductu huius studia nostra reddidimus alacriora, multa emendavimus, plura detulimus, plura addidimus vollkommen deutlich. Durch den Scheurlbrief