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15) Wattenbach II, 4701; dazu St. Chr. XII, 10. Das Ganze fordert zum Vergleich mit der genealogischen Geschichtskonstruktion in der griechischen Geschichte auf, doch wird man, glaube ich, den Ursprung aus juristischem Denken als charakteristischen Unterschied festhalten müssen.

16) Über Ähnliches in der älteren deutschen Entwicklung s. F. G. Schultheiß, Gesch. d. dtn. Nationalgefühls 230, wo Anm. 4 auch gut hervorgehoben wird, daß nicht die Sage, sondern ihre staatsrechtlich-politische Verwendung das Neue ist.

17) Weiland vor seiner Ausgabe 394. Die deutsche Übersetzung unzureichend gedruckt von A. Schulz in Herrigs Archiv f. d. Studium d. neueren Sprachen XXIII–XXV. Dazu Weiland in M. G. Dte. Chr. II, 349 ff. und über die wahrscheinlich Augsburger Herkunft der Übersetzung meine Arbeit über Meisterlin 7f.

18) Geschichtsquellen II, 172.

19) Herre in DZG. IX, 295.

20) Holder-Egger in M.G.SS.XXIV, 156f. über eine Wolfenbüttler Handschrift, deren Autor, vielleicht ein Kölner Dominikaner, in diesem Sinne gegen Vincenz Stellung nimmt.

21) Riezler, Die literarischen Widersacher der Päpste 144.

22) Daß damit nichts über die französische Abkunft Karls des Großen gesagt sein soll, zeigt der lateinische Korner bei Eccard, Corpus historicum medii aevi II, 432: de Franconis Theutoniae oriundus.

23) Lorenz I, 314, 322; II, 257f.

24) S. außer Schröders Einleitung vor seiner Ausgabe M. G. Dte. Chr. I ganz besonders Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands IV, 487ff., wo die historiographischen Gesichtspunkte trefflich herausgehoben sind.

25) V. 15074; 15869.

26) Denn was V. 15318 ff. über den Streit der Söhne König Lothars(!) steht, geht ja wohl auf unklare Nachrichten über die Kämpfe unter Ludwig dem Frommen zurück, ist aber charakteristisch anders gewendet.

27) So wenigstens, denke ich, läßt sich die nach Schröder (l. c. 3841) hier zum erstenmal auftretende Sage psychologisch erklären. Für die Entstehung der Sage vermag ich einen Fingerzeig zu geben. Über die Schlacht an der Grune, 15. Oktober 1080, in der Rudolf von Rheinfelden fiel, berichten italienische Quellen, z. B. Bonitho, Liber ad amicum: Acerrimo bello commisso Henricus turpiter terga vertit … [Rudolfi] mors Heinrico post octo dies in quodam castro latitanti et de fuga cogitanti nunciata est [Meyer v. Knonau, Jbb. d. dtn. Reichs unter Heinrich IV u. V Bd. III, 649. Daraus macht Platina (Vitae pontificum) zwar erst im 15. Jh., aber sicher einer älteren Quelle folgend: Ferunt Henricum ea clade adeo perterritum fuisse, ut vix decimo septimo die repertus sit, quo quidem tempore Germani Henricum filium eiusdem IV in locum patris suffecerant.

28) Schröder vor seiner Ausgabe 75ff.

29) Ausgabe von Weiland in M. G. Dte. Chr. II, 430 ff.

30) Weiland vor der Ausgabe 434; dazu Stellen wie V. 8641 ff.

31) Ob das nicht auch einmal der wirkliche Titel war? S. V. 2601 ff.:

waz vursten sin von in geboren,
dhe ich nicht al kan genennen;
doch sult ir se irkennen
in eynen andern spigele glanz.