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Wiedersehen das Zimmer so sorgsam und festlich geschmückt hatte.

Am Abend gingen Mann und Frau mit Bekannten in eine Weinstube, und dort tranken sie, bis es zwölf Uhr schlug und das neue Jahr anbrach. Und von Glühwein und Bowle erhitzt, wurde der Südfrüchtenhändler lustig und ausgelassen, wie ihn seine Frau selten gesehen hatte.

Als nun das neue Jahr mit vielen „Prosit“ empfangen worden war, sehnte sich die Frau aus dem lärmenden Kreis der Menschen fort und dachte an das schön geschmückte Zimmer, das sie beide erwartete, das ihr Mann mit soviel Zärtlichkeit hergerichtet hatte, und wo sie ihm jetzt mit gleicher Zärtlichkeit zu danken wünschte.

Sie zupfte ihren Mann am Ärmel, aber der schien an gar kein Nachhausegehen denken zu wollen und trank immer wieder seinen Freunden zu und ließ sich zutrinken und bestellte neuen Wein.

Aber es waren auch noch andere Frauen im Kreise, die auch heimzugehen wünschten, und die Frauen verabredeten sich untereinander und standen auf und setzten ihre Hüte auf und zogen ihre Mäntel an und traten

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/227&oldid=- (Version vom 31.7.2018)