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Drum klage dich, o Hedin, nicht allzuschmerzlich an!
Es kann sich wohl erfüllen der Schwur, den du gethan.“
Da staunet Hedin’s Auge in Wehmuth und in Lust,
Und Helgi zieht ihn schweigend an seine treue Brust.

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Es war am dritten Abend im hellen Mondenschein,

Da hob sich wilder Holmgang im Feld bei Frekastein.
Doch als der Himmel glühte in früher Morgenstund’,
Da lag in Thau und Blumen Herr Helgi todeswund.

Es kniet bei ihm mit Schweigen Herr Hedin sorgenbleich.

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„Nun sendet schnelle Boten zu Svava in das Reich!

Sie möge eilends kommen, das sagt der süßen Frau’n,
Wenn sie den Herzgeliebten noch einmal wolle schau’n.“ –

„Nun Heil dir, holde Svava! O stille deinen Schmerz!
Fried’ auf dein schönes Auge, Fried’ in dein süßes Herz!

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_192.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)