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Der graue Mann.

’S ist Mitternacht. Die Straße liegt
     So öd’ im Mondenschein;
Mit geht ein leiser Schauer
     Verstohlen durch’s Gebein.

5
Die Luft so schwer und geisterbang!

Ich eile die hohen Häuser entlang
     Wie durch die Stadt der Todten.

Nur Einer kommt zu später Stund’
     Geschäftig noch heran.

10
Jetzt tritt er aus dem Schatten, –

     Hilf Gott! der graue Mann!
Im grauen Rock, mit hohlem Blick,
Die weiße Schlafmütz’ im Genick
     Und in der Hand den Besen.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_148.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)