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Seufzend Sträuben, – athemtrunk’nes Ringen, –
     Sel’ger Kampf und seliges Erliegen! –
Wie zwei Rosen wechselnd zu einander

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     Thaubeschwert die klaren Häupter wiegen.


Herz an Herz, und Lippe bebt an Lippe
     In der Wollust ernstverzücktem Schweigen, –
Aber über uns in blauen Lüften
     Schmettert’s tausendfältig von den Zweigen.

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Und der Flieder neigt auf unsre Häupter

     Leicht erregt die jungen Blättertriebe, –
Jubelnd nimmt uns auf die Mutter Erde
     In den großen Frühlingsbund der Liebe.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_119.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)