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Dort hören wir im Laubgezelt
Den Frühling jubeln durch die Welt,
Und lauschen, wie im Innern schafft
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Der Liebe zarte Himmelskraft.In jungen Herzen ist die Statt,
Darin am liebsten Hochzeit hat
Der Frühling und die Minne.
In Sonntagsruhe liegt die Welt,
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Kirchglocken läuten durch das Feld;Die Vöglein sind verstummet fast,
Sie halten kurze Mittagsrast,
Die Winde schlummern allerort, –
Die treuen Blumen duften fort,
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Ihr Hauch will nicht vergehen.So klinget aus in uns’rer Brust
Des Lebens laute Frühlingslust,
Und Sinn und Denken schlummert ein, –
Die Herzensminne wacht allein.
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Wir halten träumend uns im ArmUnd fühlen nur im Herzen warm
Der Liebe Athem wehen.
So soll, wenn Lenz und Lust vergeh’n,
Die treue Minne noch besteh’n!
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Und fällt vom Haupt uns in den StaubDes Lebenskranzes letztes Laub,
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_092.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_092.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)