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II.
Wenn Mitternacht den Dom der Sterne
Betritt mit schweigendem Gebet;
Wenn aus des Aethers kühler Ferne
Ein leiser Schöpferodem weht;
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Wenn sich der Erde Busen wieder In bräutlichem Entzücken wiegt,
Und an des Schläfers nackte Glieder
Sich Cynthia verstohlen schmiegt, –
Dann rühret mir ein Himmelssegen
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Mit Zeugungswonnen Geist und Leib, Dann pocht mein Herz mit Götterschlägen
An ein erbebend irdisch Weib.
Dann fühl’ ich Weihegluthen thauen
Ambrosisch um mein duftend Haar,
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Dann wird mir im prophet’schen SchauenDer Schöpfung Räthsel offenbar.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_022.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_022.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)