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und herzlich bitten, daß Du Deine Einwilligung gibst, sie studieren zu lassen. Hier sind schon eine Anzahl Mädchen aus guten Familien als Studentinnen immatrikulirt, und ich würde Eure Tochter natürlich gleich unter meine Obhut nehmen. Wenn Dir meine Bitte auch zuerst etwas ungewöhnlich erscheinen sollte, lieber Onkel, so bin ich doch überzeugt, daß es nur meiner ernsten Vorstellung bedarf, um Dich den Wünschen Eurer Tochter geneigt zu machen.

Sollte Dich der Kostenpunkt irgendwie geniren, so bin ich gern bereit zu Lisbeth’s Studium eine Summe jährlich herzugeben, die Du wohl selber die Güte hast, zu bestimmen. Ich glaube gewiß, daß meine Mama, wenn sie noch lebte, mit dieser Verwendung des Geldes sehr einverstanden sein würde; Du brauchst Dir also durchaus keine Skrupel zu machen. Doch wäre es mir lieb, wenn Du gegen Lisbeth von diesem Umstande nichts erwähntest.

Ich erwarte Deine recht bejahende Antwort, lieber Onkel; falls Du Dich etwas beeilst, kann Eure Tochter noch in diesem Semester herkommen, was ihr jedenfalls auch das Liebste wäre. Ich könnte mir auch eigentlich keinen Grund denken, der sie verhindern sollte, ihrem heißen Wunsch Folge zu leisten.

Du würdest mit schleuniger Einwilligung unter Anderen auch erfreuen

Deinen herzlich ergebenen Neffen Axel.     

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/349&oldid=- (Version vom 31.7.2018)