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Papa aufmerksamer; die Mama stieß einen Schrei aus und hielt sich fest an der Sophalehne.

„O nein, ganz das Gegentheil, – es ist etwas Wichtiges, was mich betrifft, – etwas ganz Unerwartetes“ – –

„Na, denn könntst Du das jewoll auch hier sagen!“ brummte Papa, der seine Sophaecke ungern verließ.

Adolf schnappte nach Luft, lächelte mit einem seltsam stieren Ausdruck vor sich hin; man sah wohl, er war bis zum Rande voll von seiner Neuigkeit, aber er zögerte gleichwohl.

„Na, so schieß doch los?“ schrie Max und schlug ihn kräftig auf die Achsel.

„Ich – ich wollte nur sagen – es interessirt Euch doch gewiß, und ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht – – also – nämlich – ich habe soeben einen Sohn bekommen.“

„Was? was hat er bekommen?“

Mama Severin griff krampfhaft um sich in die Luft: „Achhott, achhott, nu is er jewoll übergeschnappt!“

Papa erhob sich mit dummem , aber allmählich heller werdendem Gesicht, griff über den Tisch nach dem Neffen und zerrte ihn ohne ein Wort zu reden mit sich hinaus. Adolf wehrte sich verblüfft und sagte fortwährend: „Aber Onkel, wie ich Dir sage! ganz gewiß, ganz gewiß! Ihr seid die Ersten – und – er sieht mir schon ähnlich –“

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/275&oldid=- (Version vom 31.7.2018)