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in die weite Welt, denn alle Mühe und Weisheit sei an ihm verloren, wenn ihm nicht in der Fremde ein Licht im Kopf aufginge. Also gab der Alte dem Buben zweihundert Gulden und hieß ihn nicht eher wiederkommen, als bis er ein gescheiter Mann wäre.

Der Peter verwunderte sich selber, daß ein Mensch so dumm sein könnte wie er, war deßhalb Alles zufrieden, nahm sein Geld und ging. Als er über drei Feldwege gegangen war, kam ihm ein Junge mit einer Heerde Schweine entgegengefahren. „Geh mit mir in die Welt“ sprach der Peter, „was brauchst du die Schweine zu hüten, ich habe so viel Geld, daß es gar nicht all werden kann!“ Der junge Schweinehirt sagte zwar anfangs, er müsse heim zu seinem Brodherrn, ließ sich aber bald überreden und ging mit.

So marschirten denn die Zweie einträchtiglich in die Welt hinein, bis es Abend wurde und sie Hunger bekamen. Da war ringsum nichts mehr als Wald und Wald! Endlich kamen sie an ein Schloß, und weil die Thür offen stand, gingen sie auch hinein und betrachteten sich Alles. Keine lebendige Seele war darin zu finden, nur in dem Hofe lief Geflügel von jeder Art herum: Gänse, Hinkel und welsche Hühner. Mein Peter, nicht faul, hob Steine auf und warf ein paar Stück von dem Federvieh todt. „Nun haben wir zu essen“ sprach er, ging mit dem Schweinehirten in die Schloßküche und machte sich ein Feuer an. Dann stellten sie einen Kessel bei, rupften das Geflügel und fingen an, es zu kochen.

Wie es aber in dem Kessel kochte, daß es ein Vergnügen

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 413. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_413.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)