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dem Bauern das Glück ins Haus, so daß er bald nach des Männleins Versprechen doppelt so reich war, als er vorher gewesen.

Der Knabe lief den ganzen Tag im Wald umher und als er sechs Jahr alt war, mußte ihm der Vater eine Flinte kaufen, mit der schoß er Alles, was ihm in den Weg kam. Als des Buben zwölfter Geburtstag da war, sagte der Bauer zu ihm, er möge doch morgen einmal mit ins Holz fahren. Des andern Tages setzten sie sich auf den Wagen und fuhren hinaus an die bewußte Stelle. Der Alte fing nun an dürres Holz aufzulesen und allmählig ein Bündelchen daraus zu machen, immer in der Erwartung, daß das graue Männlein kommen sollte. Dem Buben währte aber das Ding bald zu lang und er sagte: „Vater macht fort, sonst bleib ich nicht da!“ Der Vater sprach in seinem Sinn: „O gingst du doch!“ da er ihn aber nichts heißen durfte, so schwieg er ganz still und sammelte fort, aber noch viel langsamer. „Vater,“ sagte jetzt der Bub ärgerlich, „wenn du nicht fortmachst, so geh ich in die weite Welt.“ „O wenn du doch gingst!“ dachte der Vater und that als wenn er über seiner Arbeit einschlafen wollte. Da warf der Sohn sein Gewehr auf den Buckel und sagte: „Ade Alter,“ und fort war er. Der Bauer aber war froh und fuhr heim zu seiner Frau und erzählte ihr die ganze Sache und war viel Jammerns bei ihnen über das verlorne Kind. Der Bub lief unterdessen immer lustig in die Welt hinein, doch als er aus dem Walde gekommen und noch ein paar Stunden gegangen war, kam der Hunger an ihn. Deßwegen

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_378.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)