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Bursche!“ rief Hans. „Her den Klotz und laßt mich mal werfen.“ Da warf er und traf alle neun. „Jetzt werfe mir einer nach, ich setze auf,“ sprach er, aber die Männer trafen nicht einen Kegel und Hans gewann sich einen neuen Kreuzer von ihnen. Um ein Uhr rafften sie schnell ihr Spiel zusammen und schlupften unter einen Stein.

Morgens weckte der Pfarrer den Glöckner schon sehr früh und sprach: „Geh und sieh, daß du die Leiche des Hans aus der Kirche schaffst, denn er ist gewiß umgekommen; laß sie nur auf dem Kirchhof liegen, die Geister haben ihn ja da so gut wie in der Kirche umbringen können.“ Der Glöckner ging in die Kirche, aber da schnarchte der Hans auf seiner Bank, daß es eine Art hatte, und als der Glöckner ihn weckte, rief er sogleich, indem er seinen neuen Kreuzer zeigte: „Da guck, den hab ich mir von Zwölf bis Eins gewonnen. Hast du Lust mitzuspielen, dann bleibe die Nacht hier.“ „Da soll mich der liebe Himmel vor bewahren!“ sprach der Glöckner und ging seines Weges, um es dem Pfarrer zu sagen. „Laß ihn nur gehn, er ist noch nicht zu Ende mit den Geistern,“ sprach dieser.

Am folgenden Abend als der Glöckner läuten wollte, stand Hans schon an der Kirchthür; er ging hinein, ließ den Glöckner zuschließen und legte sich auf seine Bank. Gegen zwölf Uhr erwachte er wieder und sah sechs schwarze Männer, die mit zwei Todtenköpfen nach Knochenkegeln warfen, aber so wenig trafen, wie die drei in der vorigen Nacht. Hans sprang auf und

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_329.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)