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„Ich kenne alle Menschen in der Welt.“ Da freute sich der Prinz von Herzen und fragte schnell: „Dann kennt ihr auch den Jäger Grünus Kravalle und wißt mir zu sagen, wo ich ihn finde.“ Der Einsiedel besann sich lange, dann sprach er: „Einen solchen Namen gibt es nicht in der Welt. Ihr müsset andere Leute darüber fragen, welche klüger sind, als ich.“ Da nahm der Prinz gar traurig Abschied von dem Einsiedel und setzte seinen Stab weiter.

Schon wieder war er eine gute Zeit lang also herum gezogen und hatte überall nach dem Grünus Kravalle gefragt, aber keiner wußte ihm etwas von demselben zu sagen. Da gerieth er eines Tages wiederum in einen dichten, tiefen Wald und kam darin an ein Einsiedelshäuschen. Er öffnete die Thür, da saß in dem Häuschen ein ganz mißwachsener alter Mann mit einem so großen Buckel, daß er den Kopf ganz nahe an der Erde trug, der grüßte den Prinzen: „Guten Tag, Prinz Jack von Eiland!“ „Ei woher kennt ihr mich denn?“ fragte der Prinz und der Alte erwiederte: „Ich kenne alle Menschen in der Welt.“ „Ei dann kennt ihr gewiß auch den Grünus Kravalle, und wißt mir zu sagen, wo er wohnt,“ sprach der Prinz. Der Einsiedel besann sich und besann sich, dann sprach er: „Einen solchen Namen gibt es meines Wissens nicht in der Welt, aber warte hier bis zwölf Uhr, mein Sohn, dann kommen die lieben Englein und bringen mir Speise, weil ich zu alt und schwach bin, mir selber Speise zu verschaffen; die wissen es wohl eher als ich.“ Der Prinz setzte sich zu dem Einsiedel, der ihm manche guten Lehren gab, denn

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_288.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)