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Grünus Kravalle.

Der König von Eiland hatte einen Sohn der hieß Jakob, der war nicht zum Besten gerathen. Tag und Nacht saß er im Wirthshaus und spielte Karten und verspielte Alles, was er um und an hatte. Als dieß verloren war, bestahl er seines Vaters Schatzkammer, die Kleiderkammer, die Wäschkammer, kurz Alles was ihm unter die Finger kam, war hin, so daß die königliche Familie in Noth gerieth. Der König wurde dessen zuletzt müde und sperrte ihn ein, da spielte er mit sich selbst, seine rechte Hand gegen seine linke. Zuletzt ließ man ihn jedoch wieder los, nahm ihm die Karten und der König verbot, daß jemand ferner mit ihm spiele und wer es thue, werde hingerichtet.

Traurig darüber, daß er nicht mehr spielen konnte, ging der Prinz eines Tages in den Wald, da kam ein Jägersmann im grünen Rock daher und frug ihn, was ihm fehle? Der Prinz klagte ihm seine Noth und der Jäger sprach: „Wagt Niemand mit dir zu spielen, dann wage ich es, nur müssen wir vorher über Gewinn und Verlust einig sein.“ „Das versteht sich von selbst, ich bin mit Allem zufrieden“ sprach der Prinz. „Gut also, wenn ich verliere“ fuhr der Jäger fort, „dann gebe ich dir jedes Mal zwei Pferde mit goldnen Sätteln, verlierst du aber, dann bist du

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_286.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)