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Weges weiter. Als der Riese den Jüngling sah rief er ihm entgegen: „Nun Erdwürmchen hast du mein Glück?“ „Ich habe es, aber warte bis ich an dem Schlosse vorüber bin.“ Jenseits des Schlosses sagte der Jüngling ihm sein Glück und der Riese bedankte sich und war von Herzen froh.

In dem Königreich, wohin sie nun kamen, nahmen sie sich einen schönen Wagen und putzten ihn mit grünen Reisern und der Jüngling sagte Jedem der es hören wollte: „Ich bringe dem König seine verlorne Tochter zurück.“ Da lief alles Volk mit dem Wagen und es war ein Jubel ohne Ende. In der Hauptstadt aber ging der Jubel erst recht los; der König und die Königin und die Schwestern der Prinzessin waren außer sich vor Freude und drei Monate lang gab es Feste auf Feste, eins prächtiger wie das andere. Da drängte es den Jüngling doch nach Hause und sogleich ließ der König ihm sechs Maulthiere mit Gold beladen vorführen und sprach: „Nun wähle dir, was du willst, hast du lieber die sechs Lasten Gold oder willst du lieber eine meiner Töchter zur Frau?“ „Wäre ich nicht versprochen,“ antwortete der Jüngling, „dann wählte ich eine der drei schönen Prinzessinnen zu meiner Frau, nun aber darf ich meinem Schatz die Treue nicht brechen, denn das wäre große Sünde und wähle die sechs Lasten Gold.“ „Wie du willst“ sprach der König und am andern Tage nahm der Jüngling Abschied und fuhr zur See in das andere Königreich. Er ging geraden Weges auf die Hauptstadt und das Schloß des Königs zu und ließ sich bei ihm melden. Der König war sehr erfreut ihn wiederzusehn und frug sogleich: „Hast du

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_193.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)