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schon in Acht nehmen,“ sagte der Jüngling, und trat in den Garten. Er ging grade auf den Baum zu und brach einen Zweig ab. Er war schon fast aus dem Garten heraus, als es hinter ihm schrie und tobte und Jemand ihn am Rock festhielt. Da sah er um, wer das sein könne, aber im selben Augenblick war er zur Salzsäule geworden.

Als der Jüngling schon einige Zeit weg war, kam die Alte wieder und zwar in Gestalt einer andern Bettelfrau und sprach zu den zwei Jungfrauen: „Dem schönen Schlosse fehlt nichts, als der sprechende Vogel und es ist jammerschade, daß ihr den nicht habt.“ – „Wo finden wir ihn denn?“ frugen die Schwestern. „In dem Garten, wo der Baum mit goldnen Früchten steht,“ sagte die Alte. Da sprach die älteste der beiden Schwestern: „Ich will den Vogel holen und zugleich sehen, wo unser Bruder bleibt;“ und sie ging auf Reise und kam auch zu dem Garten. Da stand das graue Männchen und frug sie, wohin sie wolle? „Ich will den sprechenden Vogel holen,“ antwortete sie „und sehen, was mein Bruder macht.“ „Unternimm das nicht,“ sagte das Männchen „und bleib lieber aus dem Garten; es ist zu große Gefahr dabei; denn wenn du dich auf dem Rückwege nur einmal umsiehst, dann wirst du gleich deinem Bruder zur Salzsäule.“ „Ich werde mich hüten,“ sagte die Jungfrau und ging in den Garten. Da brach sie einen Zweig von dem Goldbaume und nahm den sprechenden Vogel, welcher in einem Käfig nebenan stand. Als sie aber bald an der Thür war, rief Jemand hinter ihr her, grade als wenn es ihr Bruder gewesen wäre, sie hab etwas vergessen. Da sah

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_173.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)