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Wasser zugeschickt,“ und erzählte ihr die ganze Geschichte, zeigte ihr auch die Schachteln, welche er sorgfältig aufgehoben hatte. Da erkannte die böse Alte, daß es die Kinder der Königin waren und sie sprach zu dem Müller, er müsse die drei Kinder tödten, wo nicht, dann werde er selber getödtet. Der Müller versprach, es zu thun, aber er that es doch nicht, sondern sagte den Kindern Alles und gab ihnen einen seiner Esel, damit sie darauf entfliehen könnten. Da nahmen sie am folgenden Tage mit weinenden Augen Abschied von einander; der Jüngling setzte sich auf den Esel und die Schwestern saßen in zwei Körben, auf jeder Seite des Esels eine.

Also zogen sie in die Welt hinaus. Als sie schon ein paar Tagereisen gemacht hatten, kamen sie in einen Wald und kaum waren sie einige Stunden weit darin, da sahen sie auf der Straße ein Büchlein liegen. Der Jüngling hob es auf und las die erste Seite. Da erhob sich vor ihm ein großer großer schwarzer Nebel, und als der verschwand, stand ein Geist da, welcher frug: „Was befiehlt mein Herr und Meister?“ Anfangs erschraken die Geschwister nicht wenig, doch erholten sie sich bald von ihrem Schrecken und der Jüngling sprach: „Baue uns ein schönes Schloß und bringe Alles hinein was nöthig ist.“ Da erhob sich abermals ein Nebel und als er wich, stand ein wunderschönes Schloß da mit prächtigen Gärten und viele Diener eilten heraus, die Geschwister als ihre Herren zu begrüßen. Sie traten hinein und wie war Alles da so schön! Sie konnten's gar nicht schöner wünschen.

Als die arge alte Königin von dem Schlosse der drei Geschwister

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_171.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)