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wieder, da kam der Herr durch den Wald daher und rief schon von weitem: „Nun ihr Bursche, stellt euch in Reih und Glied, jetzt müßt ihr die Räthsel lösen.“ Die Elf folgten gutes Muthes, der Prinz stellte sich ans Ende. Der Herr frug: „Woraus ist das Haus gebaut?“ „Ei von Backstein“ sagte der Erste, „von Bruchstein“ der Zweite, „von Lehm und Holz“ der Dritte und so weiter bis es an den Prinzen kam, der sprach: „Von Armesünderknochen.“ „Du hasts gerathen“ sagte der Herr. „Jetzt sagt mir weiter, woher kam euer Essen?“ „Aus der Garküche,“ schrieen alle elf, aber der Prinz sagte: „Von des Königs Tafel.“ „Du hasts gerathen“ sagte der Herr. „Nun sagt mir zum Dritten, warum war euer Haus bei der Nacht so hell, wie bei Tage?“ „Von einer Lampe“ schrieen die Elf zugleich, aber der Prinz sprach: „Von dem Karfunkelstein, den du mir als Rabe gestohlen hast und der an der Decke hängt.“ „Du hasts gerathen und hier ist dein Geldbeutel, der nie leer wird,“ sprach der Herr und gab ihm den Beutel, den Elfen aber schlug er die Köpfe ab. Unterdessen ging der Prinz in das Haus und nahm den Karfunkelstein wieder, dann wanderte er seines Weges weiter im Walde fort, bis er an das Meer kam. Dort ging er weiter bis zur nächsten Seestadt, miethete sich ein Schiff und fuhr nach dem Schloß, wo seine Mutter zurückgeblieben war. Habe ich bei allem Unglück so viel Glück gehabt, dachte er, wer weiß ob ich das Schloß nicht wieder gewinne und meine Frau dazu.

Es war dunkler Abend, als das Schiff in der Nähe des Schlosses vor Anker ging. Er verkleidete sich in einen Matrosen,

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_165.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)