Seite:De Deutsche Hausmärchen 036.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


ganze Mannschaft zu sich, hielt einen Rath mit ihnen, was sie thun sollten, und sie wurden einig, daß der Corporal mit zwei Gemeinen auf Werbung ausziehen müsse nach dem achtzehenten Mann. Als nun die Drei an die erste Brücke kamen, stand der Teufel davor und frug: „wohinaus?“ „Auf Werbung“ sprach der Corporal. „Passirt!“ rief der Teufel und ließ sie hinaus. So gelangten sie ungehindert über die drei Brücken bis vor den Berg, gingen dieselben Wege, die sie früher hergekommen wieder zurück, fanden bald auch das Waldwirthshäuslein von damals wieder. Sie setzten sich an den Tisch zu dem Wirth, der sie in den Berg hineingeschickt hatte; weil sie aber so sauber und ordentlich aussahen, erkannte er sie nicht mehr und sie thaten als ob sie ihn auch nicht kennten. Es dauerte nicht lange, so kam ein armer Handwerksbursch herein, setzte sich ganz traurig an einen anderen Tisch und ließ sich ein Stück trocken Brod geben und ein Glas Wasser dazu. Da riefen ihn die drei Soldaten zu sich, gaben ihm Wein zu trinken und Braten zu essen. Da er nun satt war und guter Dinge wurde, fragten sie ihn: ob er nicht für ein gutes Handgeld sich wolle anwerben lassen? Das gefiel dem Handwerksburschen schlecht, deßhalb antwortete er im Spott, wenn sie ihm hundert Gulden Handgeld geben wollten, so wär er's zufrieden. Der Corporal aber, der sich aus der Schatzkammer des verwünschten Schlosses einen ganzen Tornister voll Geld mitgebracht hatte, zählte ihm auf der Stelle zweihundert Dukaten auf den Tisch und die Sache war abgemacht. Sie machten sich nun auf den Heimweg, der Teufel ließ sie ungehindert einpassiren und

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_036.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)