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die Seinige gesehen und mit ihr gesprochen hat. Also muß es geschehen, damit ihr uns erlösen könnt.“

Das und noch Anderes redete sie mit dem Feldwebel, ehe sie von dannen fuhr und wie sie gesagt, so kam es.

Die zweite Prinzeß kam des anderen Tages, ging mit dem Sergeanten hinauf in die Kammer und beredete sich allda mit ihm und so ging es immer weiter, jeden Tag kam eine andere und Eine immer noch schöner als die Andere. Dem jüngsten Soldaten blieb aber die Seinige gar zu lange aus und weil er dachte, wer weiß wann die Reihe an mich kommt, so entschloß er sich kurz und desertirte.

Als er aber wieder an die erste Brücke kam, so stund da der Teufel und frug ihn: „wohinaus?“ „Aus dem Berg hinaus!“ sprach der Soldat, da faßte ihn der Teufel und drehte ihm das Genick ab.

Als die anderen Soldaten ihren Kameraden vermißten, schickte der Feldwebel eine Patrouille aus, um ihn zu suchen. Bald fanden sie ihn denn auch todt am Boden liegen; er hatte seine alten zerrissenen Kleider wieder an, die er mitgebracht und regte kein Glied mehr. Aber noch desselbigen Tages kam die älteste Prinzessin wieder gefahren, ging mit ihrem Feldwebel hinauf und sprach zu ihm: „Daß euer Kamerad desertirt ist, das hat die ganze Erlösung verdorben; entweder müßt ihr jetzt wieder einen achtzehenten Mann herbeischaffen, daß Alles von Neuem beginnen kann, oder ihr seid des Todes alle Siebenzehen.“ So sprach sie und fuhr wieder weg. Nun berief der Feldwebel die

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_035.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)