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          Die sechste Einwendung:

„Die Eisgänge werden gefährlicher werden,“

wird nicht schwer zu widerlegen seyn. Zwey Zustände sind indessen zu unterscheiden, der eine während der Rectification und der andere nach der Beendigung derselben.

     Während der Rectification ist die Eismasse, welche im Hauptrhein und in den Altwassern entsteht bedeutender, als solche bisher war, aber die Eismasse der Altwasser kommt in der Regel nicht so schnell in Gang und wird daher die untern Gegenden nicht gefährden. Sind die Altwasser an ihren obern und untern Mündungen einmal bis zu einer bedeutenden Höhe verlandet, so kann das Eis aus solchen nur dann ausgehen, wenn das Wasser einen hohen Stand erreicht hat, welcher Wasserstand in der Regel erst nach dem Abgang des Eises im Hauptstrom eintritt.

     Ist die Rectification des Rheins beendiget und sind die Altwasser ganz verlandet, so ist die Rheinfläche und folglich auch die Eismasse sehr viel kleiner, auch geht der Rhein wegen seiner größern Geschwindigkeit nicht so schnell zu.

     Die Eisgänge werden durch das Stocken der Eismassen, welches besonders in schnellen Stromwendungen und in Stromengen erfolgt, gefährlich, im geraden und sanft gekrümmten Lauf erfolgt das Stocken

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Tulla: Der Rhein von Basel bis Mannheim. ohne Verlag, Leipzig 1822, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Rhein_von_Basel_bis_Mannheim_(Tulla)_076.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)