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und Baden gar nicht, wenn der Rhein längs ihren Grenzen rectificirt wird.

     Zunächst unterhalb der Badischen Grenze kann diesem Nachtheil, durch Abschneidung der großen und ohnehin nachtheiligen Rheinkrümmen wenigstens bey Lampertheim und Erfelden leicht begegnet werden.

     In großen Entfernungen vermindert sich die Vergrößerung der Wassermenge nach und nach und man wird in Holland keinen bedeutenden Unterschied verspüren, ob der Rhein von Basel bis Mainz rectificirt ist, oder nicht.

     Wenn auch angenommen werden wollte, daß durch die Vergrößerung der Wassermenge, beym höchsten Wasserstand, die Rheindämme in den untern Gegenden um 2 bis 3 Fuß erhöht werden müßten, so würde daraus doch wohl nicht folgen, daß zur Umgehung dieses Nachtheils die schönsten und fruchtbarsten Rheinniederungen dem Versumpfen und der Zerstörung preisgegeben und viele der Uferbewohner zur Auswanderung genöthigt werden sollen.

     Das Steigen des Rheins dauert bey Mannheim in der Regel 6 Tage, bis er den höchsten Stand erreicht, zu Basel aber nur 3 Tage. Nimt man an, daß ein solches Steigen bey Mannheim künftig nur 4 Tage dauere, und daß in jeder Sekunde im Mittel 20000 Kubikfuß Wasser und also beym höchsten Stand 40000 Kubikfuß den untern

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Johann Gottfried Tulla: Der Rhein von Basel bis Mannheim. ohne Verlag, Leipzig 1822, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Rhein_von_Basel_bis_Mannheim_(Tulla)_072.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)