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     Selten haben die Wässerungs-Anstalten diejenige Ausdehnung, welche sie haben sollten, und viele Bäche, Flüsse und Ströme fließen, ohne zu diesem Zwecke benutzt, oder gehörig benutzt zu werden, ab.

     Die nach und nach entstandenen, anfänglich getrennten Bevölkerungen, die Theilung dieser in größere und kleinere Herrschaften und die daher entstandenen Länder-Zerstückelungen, haben verursacht, und mußten zum Theil bis in die jüngsten Zeiten verursachen, daß die Cultivirungen, ohne Berücksichtigung eines ausgedehnten Ganzen, ohne Aufstellung einer Cultur-Ordnung, und ohne eine hinreichende Zusammenwirkung, angefangen und ausgedehnt wurden, und daß auch jetzt noch der Abwendung der daraus entstandenen, immer wachsenden, Nachtheile, durch die sich kreuzenden Interessen, durch die Verschiedenheit der Ansichten, und die privatrechtlichen Verhältnisse, so viele Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden.

     Die Waiden und der Feldbau, haben sich in manchen Gebirgen zu weit in die Höhe gezogen; die Cultur hat sich an vielen Flüssen zu nahe an die Ufer gedrängt; die Flußufer wurden zu sehr vom Holzwuchs entblöst, oder wenn dieses auch nicht geschehen ist, so wurde solcher nicht als Mittel zur Beförderung der Anschlammungen benutzt.

     Die Entwässerungs-Anstalten im Großen wurden unvollkommen ausgeführt, und ihre Wirkungen

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Johann Gottfried Tulla: Der Rhein von Basel bis Mannheim. ohne Verlag, Leipzig 1822, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Rhein_von_Basel_bis_Mannheim_(Tulla)_006.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)